Altersvorsorge, ein Begriff, der für uns Deutsche aus dem 19. Jahrhundert stammt, aus der Bismarckschen Zeit. Diese Idee, und die Umsetzung in die Tat, die dahintersteckt, ist noch heute eine bahnbrechende soziale Einrichtung. Denken wir daran, dass selbst die USA es nicht geschafft haben, dass aus sichereren staatlich beschrittenen Vorsorgeeinrichtungen das Alter der Amerikaner gesichert ist. Dass dieses System heute nicht mehr funktioniert, oder sagen wir, heute noch, aber morgen nicht mehr, hat andere Gründe und schmälert nicht Bismarcks Verdienste um die Einrichtungen der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung.
Die demographische Entwicklung, dass heute die Menschen aufgrund der medizinischen und sanitären Forschung immer älter werden, ist der Grund dafür, dass das System aus einer Umlage, dem sogenannten Generationenvertrag nicht mehr funktionieren kann. War das Organigramm früher das Gebilde wie ein Weihnachtsbaum, eine breite Basis der zahlenden Mitglieder, die sich mit dem Alter bis zur Spitze verjüngt, so haben wir heute, ein Gebilde, dass als Baum nicht mehr stehen könnte, die Basis ist erheblich schmäler geworden, der Mittelteil dick und auch die Spitze viel breiter als früher. Da werden die durchschnittlichen Endalter der Personen immer höher, greifen auf der Scala für Frauen nach der 90 und die Männer nach der 85 der Alterszahl.
Diese Entwicklung höhlt die Kassen der gesetzlichen Rentenversicherung aus, lässt keine Rücklagen längerfristig mehr zu. Hinzu kommt, dass die Politik die Kassen immer wieder für rentenfremde Leistungen geplündert hat und auch die Wiedervereinigung und der Zuzug der deutschstämmigen Personen hat der Rentenkasse nicht gut getan. Für den einzelnen Bürger bedeutet das auch, dass die Rentenversicherung nicht die Rentenerhöhungen zahlen kann, die aufgrund von Inflation und Wirtschaftsentwicklung notwendig wäre.
Das ist auch die Triebfeder, dass die wirtschaftlichen Ströme nicht mehr so laufen wie früher. Viele der älteren Menschen leben vom Ersparten, ist das aufgebraucht, kommt die Allgemeinheit dafür auf, eine ungute Entwicklung. Da heißt es nun für den Bürger, jetzt eigene Altersversorgung zu betreiben, die Lücken, die man heute schon für morgen berechnen kann, zu schließen. Darum kann man den jüngeren Menschen nur sagen, die Altersversorgung richtig zu gestalten.
Die richtige Altersvorsorge ist wichtig!
Das erste was zu einer richtigen Altersversorgung gehört, ist dafür zu sorgen, dass man im Alter ‚freies Wohnen‘ hat, also keine Miete mehr bezahlen muss. Da hat die Regierung gerade in 2008 auch einmal eine gute Entscheidung getroffen, die in diese Richtung zielt, eine staatliche Riester-Förderung in Form einer Immobilie. Wer dies in Angriff nimmt, sollte nicht zu hoch greifen, nicht ein riesiges Haus kaufen oder bauen, sondern auch hier an später denken, wenn die Kinder aus dem Haus sind, und die große Fläche zur Belastung werden könnte. Da ist oft schon eine Eigentumswohnung für zwei Personen ausgelegt, die Lösung des Problems. Die Wohnung kann ja auch bis zum Alter vermietet werden, bringt Geld und mindert damit die heutige Belastung.
Die Begründung für „Wohn-Riester“ ist, was nützt eine Rente von € 2.000 – aber wer bekommt die schon – wenn 1.000 Euro für Miete und Nebenkosten im Monat fällig werden. In diese Größenordnung der Zahlen werden wir uns hin bewegen, in die sich die gesetzliche Rentenversicherung aber nicht weiter entwickeln kann, es sei denn durch Staatsausgaben, Schulden an die kommenden Generationen.
Mit „Wohn-Riester“ ist ein großer Schritt getan, aber: Was sich als richtig herausstellt, ist, zusätzlich eine private Rentenversicherung abzuschließen, in jüngeren Jahren mit oder ohne Todesfalleistung beim frühen Tod des Haupternährers. Das Letztere zu entscheiden, bleibt der Beurteilung der Gesamtvermögenslage überlassen.
Noch eins zum Schluss: Für eine Altersversorgung im Sinne der Eigenvorsorge ist es nie zu früh, oft zu spät!