Molinas und Molinos gibt es auf Fuerteventura noch heute wie Sand am Meer Wussten Sie, dass Windmühle und Windmühle nicht das gleiche ist? Zumindest im Spanischen gibt es eine genaue Unterscheidung.
Zum einen gibt es den – männlichen – Molino, eine zweistöckige Windmühle. Die runde Mühle mit dem Spitzdach wurde aus La Mancha, Spanien, eingeführt. Im oberen Stock befindet sich ein Mechanismus, über den das Dach mit den Flügeln je nach Windrichtung gedreht werden kann. Ein Molino verfügt über vier oder sechs Flügel, die bei Bedarf mit Segeltuch gespannt werden können. Auch die Mühlsteine sind im oberen Teil der Mühle untergebracht, so dass der Müller die Getreidesäcke jedes Mal erst über Treppen nach oben schleppen muss. Das Mahlgut wird dann über Holzschächte nach unten geleitet und in Säcke gefüllt.
Molina und Molino im Wandel der Zeit
Die andere Form, die weibliche Molina, ist dagegen einstöckig. Sie wirkt filigraner und wurde im 19. Jahrhundert entwickelt. Die Flügel sind am Flachdach des Mühlenhauses angebracht und bewegen über eine Verbindungstange die Mühlsteine im inneren des Gebäudes. Das Mühlenhaus dient gleichzeitig dem Müller als Wohnraum. Derartige Mühlen lassen sich auf den Kanarischen Inseln beinahe überall finden. So zum Beispiel auch auf Ibiza.
Molino und Molina auf Fuerteventura
Auf Fuerteventura gibt es heute noch 23 Molinos und 15 Molinas. Folgen Sie doch einmal der Mühlenstraße und besuchen Sie einige der liebevoll restaurierten Molinos und Molinas, beispielsweise in Corralejo, Villaverde und Antigua. Dabei kommen Sie auch in Tiscamanita vorbei, wo im Centro de Interpretación de Los Molinos, einem Mühlenmuseum, alles über die Entwicklung des Müllerhandwerks auf der Insel erfahren können. Am Südrand von Lajares können Sie beide Formen direkt vergleichen, da sich dort ein Molino und eine Molina genau gegenüberstehen.